FILIPINO MISSION
mit dem Gottesdienstort St. Anna Harrislee (an jedem zweiten Samstag, 15.30 Uhr in ungeraden Monaten)
Kontakt zur Gruppe Flensburg/Harrislee:
Norma Jäger, n.jaeger@pfarrei-stella-maris.de
Facebook-Seite der Gruppe Flensburg/Harrislee: https://www.facebook.com/profile.php?id=100008528569009
Seelsorger:
Pater Ritchille Salinas SVD
An der Falkenbek 10
21149 Hamburg
(040) 70 97 377 922
Unsere Philippinische Gemeinde in Harrislee
Regelmäßig alle zwei Monate erscheint im Pfarrbrief Stella Maris die Ankündigung eines philippinischen Gottesdienstes in Harrislee - am Samstag, dem 6.3.2021, 11.00 Uhr war ich endlich einmal auch dabei. Corona bedingt war die Kirche halb leer, ziemlich kalt, und man wartet , still und geduldig, lange. Nur ein kleines Mädchen wurde unruhig, durfte endlich frei herumlaufen und unterhielt uns so ein bisschen Nach gut einer halben Stunde endlich bewegte sich was, Francis, der philippinische Musiker, intonierte schwungvoll auf seiner Gitarre und fing an zu singen - die Gemeinde durfte es ja nicht. Mit raschen Schritten und wehendem Gewand schritt P. Salinas zum Altar und zelebrierte den vertrauten Messritus auf englisch, ganz ruhig und sehr präsent. In der Predigt wusste er seine überwiegend weibliche Gemeinde gut mitzunehmen, auch mit Humor: trotz des ernsten Themas – Leiden Jesu und Leidvermeidung – hörte man immer wieder verhalten aufkeimendes Lachen beim Thema“ husbands“ (Ehemänner). Es herrschte ein Klima von Vertrautheit und Nähe.
Nachher in der Sakristei hatte P.Salinas, SVP, leider keine Zeit mehr für ein Interview., er musste gleich weiter zur nächsten Messfeier nach Lübeck. Aber er hörte mich sehr aufmerksam an, verstand mein Anliegen sofort und gab mir bereitwillig seine e-mail-Adresse.Ich bekam umgehend eine ausführliche Antwort auf alle meine Fragen.
Seit wann gibt es das Christentum auf den Philippinen? Seit genau 500 Jahren! Dieses große Jubiläum wird in diesem Jahr in allen philippinischen Gemeinden weltweit gefeiert. Es war im Jahre 1521, dass der portugiesische Seefahrer und Eroberer Fernando Magellan auf den Philippinen landet eund viele zum Christentum bekehrte . Der Frau des damaligen Rajas (Königs) von Cebu schenkte er damals als Taufgeschenk eine Holzfigur des Kindes Jesu, Santo Ninyo. Das war der Ursprung des Festes Sinulog, das bis heute zur Verehrung des Kindes Jesu in philippinischen Gemeinden gefeiert wird, mit Umzügen, Musik und Tanz, auch in der philippinischen Gemeinde in Hamburg. Seit 500 Jahren gibt es auch schon eine Verbindung mit Deutschland: der Augsburger Bankier Jakob Fugger beteiligte sich damals finanziell an dieser Expedition der spanischen Krone.. Seit den 1950er Jahren kamen viele Filipinos nach Deutschland, als Studenten, die überwiegende Mehrheit als LKW-Fahrer, Seeleute, Pfleger und Krankenschwestern ( Heiratsmigration). Ein philippinisches Konsulat git es in Hamburg seit 1954. Die „Philppinische Mission“/Gemeinde wurde dann 1989 gegründet, durch den philippinischen Ordenspriester P. Willy Escalante, SVP.
Seit Februar 2020 wirkt nun P. Ritchille Salinas, SVP, offiziell als Seemannspastor des Erzbistums Hamburg und als Seelsorger der englisch sprechenden philippinischen Gemeinde/ Mission in Hamburg. Sein Aufgabenbereich ist groß:, er selbst spricht von drei „Jobs“ in verschiedenen Gemeinden. Am Sonntag und in der Woche zelebriert er regelmäßig die Messe in Hamburg, manchmal auch an Bord mit Seeleuten. Am Samstag feiert er seine „outreach“ Messen, außerhalb Hamburgs, wie z.B. alle zwei Monate in Harrislee, Lübeck, Kiel,oder auch im dänischen Sonderburg. Zitat P.Salinas: „Meine Aufgabe ist nicht nur, die Messe zu lesen, sondern auch dorthin zu gehen, wo die Menschen sind., ihnen zuzuhören, Präsenz zu zeigen und sie fortzubilden in Themen wie Liturgie, Bibel, Katechese Gemeinschaft, Beziehungen etc.“ Selbstvertändlich gehören auch Trauungen, Taufen, Beerdigungen, Segnungen zu seinem Aufgabenbereich, seit einiger Zeit auch die Firmvorbereitung zusammen mit P.Görtz, SJ, in St. Ansgar, Hamburg.Aufgaben ; jeden Donnerstag - oder bei Bedarf! - besucht er die Schiffe im Hafen (Bordbetreuung).
Auf meine letzte Frage, was er am meisten liebe an seinem Beruf, antwortet P. Salinas: „Ich liebe die unterschiedlichen Begegnungen mit Menschen. Es ist faszinierend, Gott in diesen vielfältigen Begegnungen zu entdecken. Es bereitet mir immer große Freude, es zu entdecken.“ Wie ich finde, eine sehr authentische Nachfolge Christi
Wir in Harrislee sind sehr dankbar für unsere philippinische Gemeinde. Von Anfang an war Norma Jäger in unserm Gemeindeteam Harrislee mit dabei, sichtbar vor allem bei unseren Internationalen Messen: Erinnern wir uns an ihren philippinischen Chor mit Francis und seiner Gitarre, und wie sie beim ersten Mal erfolgreich die ganze Gemeinde zum Mitsingen mit erhobenen Händen bewegte: „Hands up!“ Auch im neu gewählten Gemeindeteam ist sie wieder dabei, mit Emilia Barke – wir haben jetzt eine philippinische Mehrheit im Team! Sehr dankbar sind wir den beiden auch für ihren Küsterdienst, mit dem sie unsere Sonntagsmessen ermöglichen. Auch in den Werktagsmessen sind sie mit dabei, oft schon lange vorher im stillen Gebet . Zum Internationalen Buffet nach unsern Internationalen Messen haben sie uns erst inspiriert: Nach ihren philippinischen Gottesdiensten gehört es einfach mit dazu, „ After the ceremony we use to have a philippine buffet to sit, to talk and to eat together and to feel the strength of our community.“ Einmal im Sommer wird ein Familientag am Strand gefeiert, mit der Messe „on the beach“: „After the ceremony ….we eat together and we enjoy our community with games and fun“ , denn , so Norma: „As the Bible says: Be happy and give thanks to God dayly, because He created us for a purpose(Sendung). Laugh, have fun, smile daily and cherrish the small things. Count your blessings daily and enjoy life to the fullest.“
„Ich bin gekommen, dass Leben zu bringen , und es in Fülle zu bringen.“ ( ) Diese Botschft Jesu wird in unsrer philippinischen Gemeinde in Harrislee gelebt: – danke dafür!
– Karin Hollensen